Die ketogene Diät wurde ursprünglich in den 1920ern als medizinischer Ansatz zur Reduzierung von Kinderepilepsie entwickelt. Seitdem hat die Forschung immer mehr Ergebnisse zutage gebracht, wie diese Ernährungsform die Gehirnfunktion verbessert.
In den letzten Jahren ist die ketogene Diät immer mehr in den Vordergrund gerückt, da wir realisiert haben, dass ein konstanter Konsum von Kohlenhydraten nicht nur unnötig ist, sondern sogar negative Auswirkungen haben kann.
Ich habe mich deshalb einmal mit den Vorteilen einer ketogenen Ernährung auseinandergesetzt und möchte dir in diesem Artikel erklären, welche Auswirkungen sie auf das Gehirn hat.
Bevor wir tiefer in das Thema eintauchen, lass uns kurz das Ziel der Keto-Diät betrachten.
Das Ziel einer ketogenen Ernährung ist es, den Blutzucker so tief zu senken, dass der Körper sich für die Energiegewinnung auf Fett konzentriert. Wenn du also zu viele Kohlenhydrate oder zu wenig Fett isst, ist dein Körper womöglich nicht im Zustand der Ketose. Auch zu viel Eiweiss kann das verhindern, da überschüssige Aminosäuren in Glukose verwandelt werden.
Jeder reagiert unterschiedlich stark auf Kohlenhydrate, weshalb ich mit meinen Personal Training Kunden zunächst immer einen Bluttest durchführe, der diese Reaktion verdeutlicht. So kann ich genau feststellen, welche Ernährungsform am besten für jeden einzelnen ist und einen Ernährungsplan erstellen. Für mehr Informationen schreib mir einfach eine Mail.
Dein Körper benötigt Energie, um seine Funktionen ordentlich auszuführen. Diese Energie wird vor allem durch Strukturen produziert, die sich Mitochondrien nennen und so ziemlich jede Zelle in deinem Körper bewohnen. In manchen Körperteilen gibt es mehr davon als in anderen, und genau das bestimmt, wie viel Energie diese Körperteile benötigen, um zu funktionieren.
Dein Gehirn gehört auch dazu. Wenn du die Anzahl und den energetischen Output der Mitochondrien in deinem Gehirn erhöhst, stellst du ihm mehr Energie zur Verfügung. Das allein kann viele der leistungsfördernden Vorteile bewirken. Fasten und eine ketogene Ernährung sind zur Zeit die vielversprechendsten Methoden, die mitochondriale Biogenese zu erhöhen.
BDNF kommt aus dem Englischen („Brain-derived neurotrophic factor“) und bedeutet in Deutsch etwa: „Vom Gehirn stammender neurotropher Faktor“. Es ist ein Protein aus der Gruppe der Neurotrophine und eng mit den Nervenwachstumsfaktoren verwandt.
Seine Hauptfunktion ist die Regulierung des Wachstums von neuronalen Verbindungen im Gehirn. Ein geringes Level an BDNF wurde mit geistigen Erkrankungen wie Alzheimer, Depressionen, Schizophrenie und Huntington in Verbindung gebracht, und so wurde es zum Ziel vieler modernen medizinischer Therapien.
Es wird davon ausgegangen, dass fasten oder eine fasten-ähnliche Ernährung wie Keto das Potential haben, neurodegenerative Erkrankungen zu verbessern, indem sie den BDNF erhöhen. Der Neurodegeneration wird so entgegengewirkt, weil das Wachstum und die Entwicklung der neuronalen Verbindungen gefördert wird.
Die meisten Menschen verbrennen heutzutage vor allem Zucker als Hauptenergiequelle. Damit Zucker in die Zellen eindringen und verwandelt werden kann, wird Insulin für den Transport benötigt. Aufgrund von einer chronisch hohen Kohlenhydrataufnahme entwickeln viele eine unerwünschte Blutzuckerregulierung, die mit einem starken Anstieg beginnt und einem harten Crash endet.
Dieses Muster vom Blutzucker-Ungleichgewicht ist äußerst schädlich für das Gehirn, was deutlich beobachtet werden kann in Fällen von Hyperinsulinismus. Die Forschung hat gezeigt, dass eine ketogene Ernährung die Insulinsignalisierung verbessert und die Nebenwirkungen dieser Insulin-Achterbahn reduziert.
Oxidativer Stress ist in geringen Mengen vorteilhaft. Nimmt er jedoch überhand, kann er sehr schädlich für deine Mitochondrien sein. Übermäßiger oxidativer Stress führt zu Entzündungen und einem beeinträchtigten mitochondrialen Energieausschuss. Dadurch kann es zu negativen Auswirkungen für alle deine Körperzellen kommen.
Weil dein Gehirn so abhängig ist von gesunden Mitochondrien, leidet es besonders stark unter den Auswirkungen von überschüssigem oxidativem Stress.
Oxidativer Stress ist ein natürliches Nebenprodukt von Energieproduktion in den Mitochondrien. Ein Keton-Stoffwechsel produziert weitaus geringere Mengen an oxidativem Stress im Vergleich zu einem Glukose-Stoffwechsel, was zu weniger Entzündungen und verbesserter mitochondrialer Gesundheit führt. Letzten Endes bedeutet das eine verbesserte Energieproduktion.
Neurogenerative Erkrankungen wie Multiple Sklerose, die charakterisiert sind durch Myelinverlust, werden stark von chronischer Entzündungen beeinflusst. Das macht die ketogene Diät zu einer vielversprechenden Therapie.
Glutamat und GABA sind zwei sehr wichtige Neurotransmitter, die jeweilig verantwortlich sind für Konzentration und Entspannung. Eine ordentliche neurologische Funktion erfordert einen ausgeglichenen Wechsel zwischen diesen beiden.
Ein Ungleichgewicht zeigt sich oft als ein Überschuss an Glutamat, was mit Gehirnerkrankungen wie Autismus, Lou Gehrig’s, ALS, Epilepsie und Stimmungsschwankungen in Verbindung gebracht wurde. Typischerweise fühlen sich Menschen mit überschüssigem Glutamat und niedrigen GABA-Werten oft nervös, haben Schlafstörungen und “Gehirnnebel”.
Chronisch erhöhte Glutamat-Werte sind höchst entzündlich, weil sie die Gehirnzellen ständig überstimulieren. In gesunden Menschen sollte überschüssiges Glutamat in GABA verwandelt werden, um den neuronalen Prozess auszubalancieren. Eine ketogene Ernährung hilft nachgewiesenermaßen dabei, diese Konvertierung in Bewegung zu setzen. Die sofortigen Auswirkungen sind eine verbesserte Konzentration, Fokus und ein geringeres Stress- und Nervositätslevel.
Die meisten Menschen, die den Empfehlungen der Gesundheitsbehörden Folge leisten, konsumieren hohe Mengen an oxidierten Omega 6-Fetten und sehr geringe Mengen an Omega 3-Fetten von Fisch und Fleisch.
Omega 6 Fettsäuren werden auf den Eicosanoid-Pfaden im Körper verwendet, die wichtig für die Produktion von Entzündungen sind. Während temporäre Entzündungen hilfreich sein können bei der Stimulierung von Heilung im Körper, können exzessive Mengen an Omega 6 zu chronischen Entzündungen führen, die wiederum zu noch mehr Problemen führen.
Wenn Zellen entzündet und unfähig sind auf Insulin zu reagieren (Insulinresistenz), dann werden sie inadequate Mengen an Acetylcholin produzieren. Acetylcholin ist einer der wichtigsten biochemischen Botenstoffe (Neurotransmitter) im menschlichen Organismus. Es steuert unter anderem die Erregungsübertragung von Nervenimpulsen auf Muskelfasern und beeinflusst somit sämtliche Bewegungsabläufe (die motorische Funktionsfähigkeit). Auch das autonome Nervensystem, das u.a. Herzschlag, Atmung und Verdauung reguliert, wird durch Acetylcholin (ACh) moduliert. Niedrige Mengen an Acetylcholin können zu Gehirnnebel und verlangsamten Gehirnfunktionen führen.
Eine gute Keto Diät wirkt dieser Problematik insofern entgegen, da sie hohe Mengen an Omega 3 enthält und so das Omega 6 zu Omega 3 Verhältnis verbessert. Entzündungen werden dadurch reduziert.
Ich verwende selbst Omega 3 Nahrungsergänzungsmittel, um das Risiko von Herzkrankheiten, Krebs und Arthritis zu reduzieren und meine Gehirnfunktion zu verbessern.
Die ketogene Diät ist in den letzten Jahren besonders bekannt geworden als ein Leistungsbooster und beliebt bei allen, die ihre Produktivität steigern möchten. Gleichzeitig zeigt sich, dass sie eine wichtige Heilungsmethode sein kann für metabolische, neurodegenerative und krebsartige Zustände im Körper.
Glücklicherweise ist die ketogene Ernährung äußerst sicher für den Großteil der Bevölkerung, und verbessert die Gehirnfunktion auf zahlreiche Wege. Egal, ob du gegen eine Gehirnerkrankung kämpfst oder einfach deine Stimmung und Konzentration verbessern möchtest, diese Ernährungsform kann sich als äußerst vorteilhaft für dich herausstellen.
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