Die meisten von uns, die in der Bildungs- und Sportindustrie zuhause sind, kennen den Unterschied zwischen einem Growth Mindset (Fähigkeiten sind formbar) und einem Fixed Mindset (Fähigkeiten sind in Stein gemeißelt).
Doch wie können wir eigentlich zur Entwicklung eines Growth Mindset beitragen? Welche Gewohnheiten und Verhaltensweisen sollten wir fördern?
Das bedeutendste Wissen in Bezug auf Growth Mindset ist der Unterschied zum Fixed Mindset. Entweder gehen wir davon aus, dass unser Können und unsere Fähigkeiten quasi von Geburt an festgelegt sind (Fixed Mindset), oder wir gehen davon aus, dass wir selbst in der Lage sind, Fähigkeiten und Charaktereigenschaften zu ändern und zu entwickeln.
Doch wie entwickeln wir nun so ein Growth Mindset? Die Idee ist ermutigend und befreiend, doch irgendwie ist in unseren Köpfen tief verankert, dass wir zum Beispiel entweder gut in Mathe sind oder nicht, kreativ sind oder nicht, Frühaufsteher sind oder nicht… Die Beispiele sind endlos.
Der erste, wichtigste Startpunkt ist, dass wir überhaupt darüber reden und andere informieren und lehren, dass sich unser Gehirn verändern kann. Dementsprechend sollten wir vorsichtig damit sein, Kinder für ihre natürlichen Talente oder Intelligenz zu loben, denn das kann zu einem Fixed Mindset führen.
Insbesondere bei jungen Kindern haben Studien herausgefunden, dass das Loben ihrer Intelligenz dazu führen kann, dass sie nach einem Misserfolg schneller aufgeben, sich nicht so sehr über ihre erreichten Erfolge freuen können, und sogar zu der Einstellung kommen können, dass “sich zu bemühen” nur etwas für Leute mit “weniger Grundintelligenz” ist.
Es gibt noch immer viele Diskussionen darüber, wie man am besten zur Entwicklung eines Growth Mindset beiträgt. Eine kürzliche Studie schlägt vor, dass Online-Programme hilfreich für Mindset Interventionen sind, die landesweit an Schulen eingesetzt werden können. Immer mehr wird zu dem Thema erforscht, so dass wir in den nächsten Jahren weitere effiziente Methoden herausstellen können, die helfen.
In der Zwischenzeit möchte ich dir jedoch 6 Verhaltensweisen ans Herz legen, die dir auf deiner persönlichen Entwicklung vom Fixed zum Growth Mindset helfen. Hier habe ich ausserdem beschrieben, wie du hohe Ziele erreichen und dich motivieren kannst.
Wenn wir uns auf die Prozesse und Bemühungen konzentrieren, die es Leuten ermöglichen, erfolgreich zu sein, können wir eine Art Vorlage entwickeln, an die wir uns das nächste Mal halten. Versuche und Anstrengungen zu loben hat einen lange wirksamen Effekt.
In einer Studie mit Kindern zwischen 2 und 3 Jahren wurde herausgefunden, dass diejenigen Kids, die für ihre Mühen gelobt wurden, viel wahrscheinlicher ein Growth Mindset haben, wenn sie 7 bis 8 Jahre alt sind. Außerdem wurde gezeigt, dass diese Art von Lob eher die intrinsische Motivation erhöht.
Kindern zu sagen, dass sie sich mehr Mühe geben sollen, reicht nicht aus, um ein Growth Mindset in ihnen zu fördern. Eine Strategie, die funktionieren kann, ist ihnen zu raten, metakognitive Fragen zu stellen. “Was könnte ich anders machen?” ist ein gutes Beispiel dafür. Das hilft Kids zu vermeiden, hart zu arbeiten und dennoch immer wieder die gleichen Fehler zu machen.
Vor 40 Jahren studierte ein amerikanischer Psychologe, wie Grundschüler einen bevorstehende Prüfung sehen. Einige sahen die Prüfung als Chance zu testen, wie viel sie gelernt haben. Anderen sahen sie als eine Möglichkeit, sich selbst mit ihren Klassenkameraden zu vergleichen und zu messen.
Diejenigen, die sich mehr auf den Wettbewerb konzentrierten, wurden als ego-orientiert eingestuft. Diejenigen, die sich auf das Lernen an sich fokussierten, sind eher aufgabenorientiert. Diese Studie wurde zu einer der grundlegendsten zu dem Thema.
Aufgabenorientiertheit wird seitdem assoziiert mit höherer Motivation, Selbstbewusstsein, Selbstregulierung, besseren akademischen Leistungen und reduzierter Angst. Wir sollten also versuchen, wo immer möglich, eine Einstellung zu fördern, die sich auf Lernen, Entwicklung und Verbesserung fokussiert, und nicht nur auf Leistungsmessung und Vergleiche.
Leute mit einem Growth Mindset suchen und schätzen Feedback mehr als Leute mit einem Fixed Mindset. Ein möglicher Grund ist, dass diese neue Events und Entwicklungen als Möglichkeit sehen, Neues zu lernen und sich selbst zu entwickeln und herauszufordern. Diejenigen mit einem Fixed Mindset hingegen sehen solche Situationen als Test (und damit einhergehend Verurteilung/Bewertung) ihrer Fähigkeiten.
Wir sollten nicht nur die Ergebnisse belohnen, sondern das Verhalten an sich, nach Feedback zu fragen. Das führt dazu, dass Kinder (und Erwachsene) ermutigt sind, auch in der Zukunft nach Feedback zu fragen, egal ob das Ergebnis an sich erfolgreich war oder nicht.
Die Fähigkeit, Rückschläge aushalten und überwinden zu können, wird von vielen als eine der wichtigsten Fähigkeiten im Leben angesehen. Auch ich als Fitnessmodel und Personal Trainer musste, oder besser durfte, zahlreiche heftige Setbacks überkommen, wie du in meiner Bio und meinen Interviews nachlesen kannst.
Heute bin ich mehr als dankbar für diese Herausforderungen, denn die haben mich zu dem gemacht, der ich heute bin. Ohne diese Rückschläge wäre ich niemals so erfolgreich geworden, und diese Meinung teilen die meisten Menschen, die es zu etwas gebracht haben im Leben. Ob beruflich oder privat.
Die Wissenschaft zeigt, dass Menschen mit einem Growth Mindset länger durchhalten. Immer mehr Studien weisen darauf hin, dass starkes Durchhaltevermögen zu größerem Erfolg führt.
Menschen mit einem Fixed Mindset verwechseln oft das Machen von Fehlern mit geringen Fähigkeiten. Das kann dazu führen, dass wir lieber auf Nummer Sicher gehen um zu vermeiden, schlecht dazustehen. Mit der Zeit führt das jedoch zu schlechteren Leistungen.
Fehler passieren und sind unvermeidlich. Wenn wir unser Umfeld dazu ermutigen, sich schwierigen Aufgaben zu stellen und ihre Komfortzone zu verlassen, helfen wir zu einer besseren Einstellung. Dieses Growth Mindset kann zu einer Entwicklung von Courage und Neugierigkeit führen – beides wichtige Fähigkeiten im Leben, die weit über gute Schulnoten und Sportleistungen hinausführen.
In einer faszinierenden Studie bezüglich dem Thema “Kenne deine Grenzen” haben Forscher die Teilnehmer gebeten, so schnell sie können für 4 Kilometer Rad zu fahren. Später wurde ihnen die gleiche Aufgabe wieder gegeben, mit dem Unterschied, dass sie diesmal ein Rennen fahren gegen einen Avatar, der ihre erste gemessene Radfahrt darstellt.
Was sie nicht wussten, war, dass ihr Avatar tatsächlich schneller fuhr als sie selbst im ersten Rennen. Das Ergebnis? Die Teilnehmer fuhren deutlich besser als sie es in der ersten Runde taten, obwohl sie selbst da meinten, ihr Bestes gegeben zu haben. Das zeigt, dass wir uns selbst schlecht einschätzen können, was unsere bestmöglichen Leistungen angeht, und unsere eigenen Erwartungen bei weitem übertreffen können.
Als Personal Trainer in Zürich helfe ich regelmäßig Kunden bei der Entwicklung und Förderung ihres Growth Mindset. Meiner Meinung nach ist der wichtigste Erfolgsfaktor meiner Karriere meine Einstellung, an der ich viel und hart gearbeitet habe und noch immer jeden Tag tue.
Es gibt für mich kaum etwas Schöneres, als dies an andere weiterzugeben und so zu dem Erfolg immer mehr Menschen beizutragen. Hast du Interesse an einem Coaching-Gespräch, melde dich einfach bei mir. Ich würde mich freuen, dich kennenzulernen!